Ein ganzes Leben auf Leinwand

Eberhard Serwotka
Konzentrat eines facettenreichen Lebens in Öl und Acryl
Schon in seiner Kindheit offenbarten sich seine Neigung und sein Talent für das Malen und Zeichnen. So durfte er sich nach vielen Diskussionen mit seinen Eltern einer künstlerisch verwandten Berufsausbildung zuwenden - am Hochrhein. Sein Lehrherr erkannte schon bald die künstlerische Ader seines Lehrlings und unterrichtete ihn in den Techniken der Wandmalerei und dem Schriftzeichnen sowie dem räumlichen Denken. Diese Ausbildungselemente schufen den Grundstein für seine spätere künstlerische Laufbahn.
Er zog in das Hamburg der späten 50er Jahre und malte dort unter anderem Wandbilder und Figuren für die Etablissements und Bars auf der Reeperbahn. Zeitgleich begann er das Studium der Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Hamburg. Über Umwege gelangte er in dieser Zeit an das Studio Hamburg, wo er als Kulissenmaler eingestellt wurde. Nach dem Studium entwarf und fertigte er Hintergründe für die Filmwelt und die großen deutschen Fernsehsendungen der 60er und frühen 70er Jahre. Es entstanden Lebenswelten in der Größe mehrerer Studiohallen. In Blankenese verzierte er die Villen von Schauspielerfreunden mit Decken- und Wandmalereien. Auch kam es zu einer langen Zusammenarbeit mit dem Hamburger Architekten Peter Petrides. Es entstanden Wandbilder für die Deutsche Beamtenbank und die Rheinisch-Westfälische Hypothekenbank und es folgten Aufträge für die Bemalung ganzer Hotelhallen und für Wandbilder in Berlin, Passau, Sylt, Büsum, Teheran und Beirut.
In seiner Freizeit besuchte er die Akademie der Künste in Westberlin und fand Zeit für kreative Pausen im Künstlerdorf Worpswede in Niedersachsen. Nach seiner Rückkehr an den Hochrhein entstanden in verschiedenen Firmen im Landkreis Waldshut große Wandbilder. Für die Gemeinde Küssaberg fertige er eine über zehn Meter lange Wandfreske an, die den Brückenbau der Römer in der Region darstellt. Seine freien Arbeiten waren in dieser Zeit Grafiken, die er von den historischen Ortsteilen der Dörfer und Städte am Hochrhein zeichnete und als Seriegrafien im Siebdruck fertigte.
In seinen letzten 11 Lebensjahren entstanden über 50 Gemälde, in denen sich sein ganzes Leben spiegelt. Von diesen werden 13 in der Ausstellung exemplarisch gezeigt.
In diesen Bildern gab er nach eigenen Worten, alten Maltechniken und Bildformen einen neuen Sinn.
“In den Farben liegt die Lebendigkeit, sie sind Summe aller Lebenserfahrung.”
Im Stil, den er dem phantastischen Realismus zuordnete, verarbeitete er seine gesamten Erfahrungen. Seine Bilder ermöglichen dem Betrachter einen Blick in die Traumwelt, in der die Seele von Eberhard Serwotka bereits ein ganzes Leben lang zuhause war.
Eberhard Serwotka verstarb 2012 in Grießen.
Lassen Sie sich faszinieren von der Vielfalt an Bildern in den Bildern.
Die links gezeigte Auswahl an Bildern läßt sich durch Anklicken vergößern.