Thomas Kleemann
Malerei: In der Malerei folgt der Künstler Thomas Kleemann seinen eigenen Gestaltungsmitteln. Er entwickelte eine individuelle Bildsprache, die sich aus der Summe verschiedener Elemente zusammensetzt. Die Bildfläche wird maßgeblich durch Flächen verschiedener Grautöne bestimmt, die durch den gezielten Einsatz kräftiger Bunt-Töne unterbrochen werden. Es fällt besonders ins Auge, dass der Duktus eines sehr breiten Pinsels deutlich erkennbare Schwerpunkte setzt. Es entstehen reliefartige Farbstrukturen, die eine räumliche Wirkung initiieren und den Betrachter zu Assoziationen veranlassen. Somit schweben die Gemälde Kleemanns in ihrer Darstellungsweise zwischen Abstraktion und Räumlichkeit.
Aquagravure: In unserer Ausstellung präsentierten wir Ihnen außerdem dreidimensionale Grafik-Editionen des Künstlers. Es handelt sich dabei um die einzigartige Technik der Aquagravure, die nur von wenigen Künstlern verwendet wird und deren Herstellung ein sehr aufwändiges und langwieriges Verfahren erfordert. Nur eine Werkstatt in Paris beherrscht das spezielle Verfahren, das es ermöglicht, dreidimensionale Grafiken mit enormer Tiefe bis 0,8 cm anzufertigen. Das schwere Büttenpapier trocknet nach dem Druck bis zu 6 Wochen, danach werden die Gravuren von Kleemann gestaltet. Die kraftvolle Wirkung schöpft das Einzelwerk durch die doppelte Dreidimensionalität. Diese entsteht zum einen durch die Reliefstruktur, die durch die Blatttiefe erzeugt wird, und zum anderen mit der Verfeinerung durch die Kolorierung.
Thomas Kleemann wurde 1954 in Geesthacht geboren und lebt in Berlin. Er war Meisterschüler bei Prof. Johannes Geccelli und ist in öffentlichen und privaten Sammlungen in Deutschland, China, Finnland, Italien, Österreich, Spanien, USA und Südafrika zu finden. Der Maler erhielt den Kunstpreis des Bundesministers der Justiz, Berlin-München-Karlsruhe-Bonn und mehrere internationale Stipendien.